QNAP TS-120: Mehr als nur ein NAS

Ich und NAS war immer ein schwieriges Thema. Eines von Buffalo mit 1TB Festplatte war mir viel zu laut. Ich habe die Festplatte dann in meinen PC eingebaut und den Rest des NAS entsorgt. Die NAS-Funktion der Fritzbox war ganz nett aber ich wollte keine Festplatte unter dem Schrank im Wohnzimmer haben. In der Wohnung war leider der Telefonanschluss nicht mit Arbeitszimmer und unter dem Bücherschrank war es immer extrem staubig. Also es dann mit dem Haus begann und ich die Idee hatte mit IP-Kameras den Gartenbereich zu überwachen, wurde das Thema NAS wieder aktuell. Ich hatte mir da verschiedene Lösungen überlegt:

- Billiger 19" Server
- Billiger HP Micro-Server
- ein NAS
- ein Rasberry Pi mit USB-Festplatte

Ich bestellte mir ein günstiges NAS aus China. Dieses mal eines, wo die Festplatte austauschbar war und das etwas mehr nach einem NAS aussah. Die UI war auch sehr viel besser als bei dem Buffalo NAS. Aber es war wirklich sehr laut (allein der Lüfter) und so wirklich toll fühlte es auch nicht an. Man merkte einfach den Preis und Updates und Patches konnte man da auch nicht erwarten.

Gehen wir ein paar Jahre zurück. Ich weiß nicht mehr wie ich darauf gekommen bin, aber irgendwann fand ich heraus, dass man bestimmte QNAP NAS als VM-Hosts verwenden konnte. Diese waren nicht günstig, aber brauchten an sich alles mit was eine kleine Firma brauchte.

- Netzwerk-Laufwerke
- VMs
- Backup-Lösungen

Vor so 4 Jahren kam es dann dazu, dass ich um Hilfe bei einer kleineren Firma gebieten wurde. Da schien ein QNAP-NAS perfekt zu passen. Die brauchten eben nur zentralen Speicher und Dinge wie eine zentrale Groupware, die nicht in der Cloud lief (wegen Datenschutzbedenken). Verbindung per VPN, um auf die Groupware zugreifen zu können, wäre nicht wirklich das Problem gewesen.
Damals hätte so ein NAS ca. 2000 Euro gekostet, das genug Festplatten- und Arbeitsspeicher für den Zweck gehabt hätte. Das war dann für die kleine Firma zu viel.

Dezember 2017. 10 PCs ein Server. Domain-Controller. Zentraler Speicher. Zuerst dachte ich man könnte eine VM mit Samba als Domain-Controller nutzen und auf so einem NAS laufen lassen, bis ich heraus fand, dass diese Größe von NAS's sogar einen entsprechenden Service schon mit brachte. Die Preise waren auch in der Zeit stark gefallen. Ein passendes NAS mit 2x 3GB und 4GB RAM kostete gerade mal etwas über 600 Euro. Bezahlbar und alles in einem.
Auch ganz praktisch an einer QNAP TS-253A ist auch die Größe, die ohne Probleme auf dem Boden eines 19" Schranks platz findet. USB 3.0, 2x 1GBit LAN, RAID.. Microphone-Anschlüsse für Karaoke (ohne wäre teurer gewesen).

Das NAS wurde gekauft und ich hatte endlich mal die Möglichkeit mit so einem System zu arbeiten. Fazit: Toll! UI ist super zu bedienen. Es ist leise und schnell. Netzwerkfreigaben
funktionieren natürlich sofort und problemlos. Der Domain-Controller funktionierte auch sofort, wobei ich etwas mit den Logon-Scripten zu kämpfen hatte bis die liefen. Man durfte kein ".bat" hinter schreiben. Der Rest ist wirklich einfach. Eine Domain anlegen, einen Domain-Admin anlegen ,paar Benutzer und es kann los gehen. PC mit Hilfe des Admin-Kontos in die Domain aufnehmen. Neustart und sich mit einem der Benutzer anmelden. Läuft und bringt kleinen Firmen sehr viel mehr Kontrolle (als PCs wo jeder als Admin drauf arbeitet).

Das Geld für eine TS-253A wollte ich privat dann doch nicht ausgeben. Aber es gibt günstigere gebrauchte NAS von QNAP wie die TS-120. Dieses hat nur einen HDD-Slot und einen 1GBit LAN-Anschluss. Aber auch USB 3.0 und sogar E-SATA. Als CPU ist eine ARM-CPU und keine x86 von Intel verbaut. Deswegen hat es wohl auch keine VM-Host Funktion, wobei es auch beim RAM eng werden würde. Leider fehlt da auch der Domain-Controller, den ich sonst doch gerne gehabt hätte.

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Wenn man sich aber mal durch die Funktionen und Zusatzdienste der dort installierten QTS-Version klickt, merkt man schnell, dass QNAP ein NAS auch eher als sehr kompakten Server sieht, als eine Festplatte mit LAN-Anschluss. QTS ist dabei ein wirkliches tolles System, dass schnell ist und trotz den ganzen Funktionen auch für denen übersichtlich erscheint, der vorher noch nie mit QTS zu tun hatte.

Auf dem Startbildschirm sind schon verschiedene Dienste wie ein eigens kleines Cloud-Storage-System zu sehen.

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Ich zeige hier mein paar Dienste, die wirklich praktisch sein können (ich aber auch nicht nicht wirklich verwendet habe). Wie oben schon erwähnt, fehlt mir etwas der Domain-Controller.
Eine ActiveDirector/Domain Integration als Client ist aber möglich, so dass man die Benutzer einer Windows Domain direkt im NAS nutzen kann und nicht alles doppelt pflegen muss. Aber es gibt auch einen LDAP-Server. Wie weit man damit kommt, habe ich noch nicht getestet, werde ich aber in den nächsten Monaten wohl mal ausprobieren.


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Wenn man eine einfache Groupware oder ein Wiki im Intranet laufen lassen möchte, braucht man an sich auch keine VMs. Denn das NAS bringt einen WebServer (sieht wie ein Apache aus), einen MySQL-Server und PHP mit. Ein Media-Wiki kann man auch sich direkt so als "App" installieren. Der Fall von vor 4 Jahren hätte sich also auch so lösen lassen ohne VM.

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Wer eine Java-Lösung einer PHP-Lösung vorzieht hat Glück, denn es kann sogar ein Tomcat installiert werden. Es fehlt node.js, aber mit Apache + PHP und Tomcat sollte 90% aller Webanwendungen darauf laufen lassen können.

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Performance... da würde ich nicht zu viel erwarten, aber sicher ist es für eine Firma mit so 10-15 Mitarbeitern, die dort Emails (Roundcube) checken und ihre Termine und Aufgaben verwalten ausreichend schnell. Mit DynDNS/fester IP und Port-Forwarding oder VPN, hat man eine kleine unbahängige Lösung. Ein VServer zu mieten ist aber da doch vielleicht die bessere Lösung, wenn man von extern Zugreifen möchte und keine wiederkehrenden Probleme mit Verbindungsausfällen der Internetverbindung hat.

Wegen den IP-Kameras überlege ich nochmal zu prüfen, ob die nicht die vom NAS mitgelieferte Lösung verwenden sollte. Ich müsste nochmal prüfen ob meine Kamera damit kompatibel ist und wie teuer kompatible Lösungen sind. Weil direkt die Kamera über das NAS steuern zu können ist natürlich sehr viel schöner, als nur eine Kamera per FTP Bilder und Videos auf einem NAS ablegen zu lassen. Da wäre wohl keine Lösung mit dabei Videos die älter als 1 Woche sind automatisch löschen zu lassen und ähnliches.

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Auch wollte ich noch mal Testen, ob ich eine Festplatte einfach per E-SATA anschließen kann und diese wie die interne dann verwaltet wird. Eine externe für Backups wäre nett, aber ich hätte doch gerne die Option mehr Festplatten nachrüsten zu können. QNAP bietet hier leider keine Erweiterungen an wie beim TS-253A an.

Am Ende ist QNAP zwar teurer als einfache NAS-Systeme, bietet aber auch ein sehr stabiles System mit vielen Funktionen und kann in kleineren Firmen ohne Probleme einen klassischen Server ersetzen. Ein klassischer Server wäre dabei zu meist auch teurer. Die Geräte ab 300 Euro (nur das Gehäuse) bieten schon wirklich und sind ihr Geld meinen kleinen Erfahrungen nach auch wert.
Leute die viel mit Video-Streaming arbeiten, sollten sich bestimmte Funktionen wie
DJ2 live mal ansehen. Bei Karaoke im kleinen Stil sollte man aber vielleicht doch erst einmal bei UltraStar bleiben.
User annonyme 2018-05-09 22:59

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