Ich mag PHP. Ich mochte PHP schon zu PHP4- und PHP5-Zeiten, obwohl da Performance und Typisierung wirklich nicht immer so toll waren. Aber es gab einen großen Vorteil, im Vergleich zu Java (Tomcat + JSP/JSF/Servlets), den man konnte einfach eine Datei ändern und F5 drücken. Dann war die Änderung direkt zu sehen. Das Betraf auch nciht nur einfache Controller und Views sondern auch DB-Connections, Caches und andere Dinge bei denen man normaler Weise den Java Servlet-Controller hätte neustarten müssen. Dieser Luxus wurde sich eben dadurch erkauft, das es keinen Application-Scope oder komplexes Connection-Pooling in PHP gab. Aber dafür ersparte man sich nicht-funktionierende Hot-Deploys und Restart-Zeiten der Serverumgebung.
Nun soll es einen PHP Preload-Cache geben, wobei die Kompilierung des PHP-Codes nur noch beim Serverstart erfolgen soll: A server restart will be required to apply the changes. Damit werden dann einige (die ersten) Seitenaufrufe schneller, weil dann dort das Kompilieren entfällt. Bei Blogs oder one-page Lösungen sehe ich da keinen wirklichen Vorteil. Die Kompilierungszeiten mit PHP 7 sind wirklich schnell geworden, so das auch der erste Aufruf der 90% der Anwendung kompilieren würde bei dem normalen OpCache, gefühlt nur minimal langsamer wäre als die weiteren Aufrufe. Der absolute Nachteil wäre, das man den Server wegen jeder Änderung neustarten müsste. Also würde man sich Scripte schreiben, die das Starten und Kompilieren für einen übernehmen. Dann noch WebPack und man hat einen Workflow, der genau so komplex ist wie bei Java-Projekten (nur dass dort mit Maven alles zentraler geregelt wird).
Was habe ich also am Ende. Komplexität, Deployment-Zeiten, eine immer noch nicht ganz so überzeugende Performance, kein Multithreading, keinen Application-Scope und kein Connection-Pooling für Datenbankverbindungen. Also alles was an Java nicht so toll ist und keinen der Vorteile von Java.
Besonders, wenn man immer mehr in die Richtung geht einen HTML5+JS Client mit einer REST-API/Middleware anstelle klassischer MVC-Modelle zu nutzen, wären die F5-Vorteile von PHP wirklich toll gewesen.
Wer also sehr komplexe Seiten mit vielen vielen verschiedenen Views hat, der kann Vorteile durch einen Preload-Cache haben. Bei allem anderen sollte der OpCache allein noch die Performance bestimmen.
Wenn man in seinem Plugin irgendein Template erweitert, dass mit der Darstellung von Produkten zu tun hat, sollte man immer daran denken, dass diese sehr sehr oft auch als Widgets verwendet werden.
Wenn man das Template-Dir nicht beim Laden von Widgets dem System Verfügbar macht, kann es zu unschönen Fehlern kommen und einen Hannes lange nach dem Problem suchen lassen.
directory 'xxxxxxxxx/y.tpl' not allowed by security setting
Hier ist das gesamte Konzept mit Caching und Templates wirklich toll mit Beispielen beschrieben:
Da steht auch, wenn das {s}-Tag als unbekannt angesehen wird.. dann ging einfach in Smarty echt was schief und man sollte mal die Apache-Logs angucken.
Eine Lösung wird auch gleich mitgeliefert (wobei ich momentan noch mit 2 Events.. Frontend und Widgets arbeite.. und auch erst einmal dabei bleiben werde):
ABER Vorsicht: Im Backend gibt es kein Shop-Object. Wenn man beim Hinzufügen des Template-Dirs auch Smarty-Vars setzt und auf Customer- und Session-Daten zugreifen will, kann es schnell schief gehen! Bei Frontend und Widgets gibt es keine Unterschiede.
Das Geheimnis beim Class-Loading in PHP ist die Funktion __autoload, diese Funktion wird immer aufgerufen bevor eine Instanz einer Klasse erzeugt wird.
function __autoload($classname){
}
Hier kann man also anhand des Klassennamens den Code der Klasse nachladen. Man kann natürlich auch per Hand in jeder Datei über include() die Klassen laden, die man braucht. Meistens läuft es dann darauf hinaus, dass man zu viel lädt und Zugriffe auf das Dateisystem ist eben sehr teuer. Mit der autoload-Funktion ist sicher gestellt nur das zu laden, was auch wirklich benötigt wird und sort dafür, dass möglichst wenige Dateizugriffe durch geführt werden. Wenn also eine Klasse in einem Code-Block verwendet wird der nie ausgeführt wird, wird der Code der Klasse nicht aus dem Dateisystem nachgeladen.
Ein sehr simpler Class-Loader kann also so aussehen:
function __autoload($classname){
if(!class_exists($classname)){
include_once("classes/".$classname.".php");
}
}
Alle Klassen-Dateien müssen an einem bestimmten Ort legen, hier im Order "classes/". Wenn man nun mit Modulen arbeitet, wo ein Modul die Klassen eines übergeordneten Modules nutzen kann, hat man das Problem, dass man nicht immer genau weiß wo eine Klasse liegt und man muss diese Suchen. Bekannt ist das Problem beim Class-Loading in Java, wo ein Package über mehrere JAR-Files verteilt sein kann und man also in allen JAR-Files nach einer Klasse muss, weil man durch Package und Klassennamen nicht auf die JAR schliessen kann in welcher die Klassen-Datei liegt.
Suchen ist natürlich auch sehr teuer, gerade wenn man rekursiv durch Verzeichnisstrukturen laufen will. Wenn man nun bei jeder Klasse alle Verzeichnisse durchläuft bis man eine Klasse gefunden hat, würde alles sehr lange dauern.
Eine Lösung ist, bekannte Pfade sich zu merken, damit man nicht immer wieder das selbe Suchen muss. Wenn man in einem Modul unterwegs ist, hat man es mit maximal zwei Händen voll von Klassen zu tun, die immer und immer wieder verwendet werden. Wenn ich aber durch eine Liste von Dateien laufe und bei jeden Item in der Liste prüfe, ob es das passende ist (ok.. man könnte auch file_exists() innerhalb des Verzeichnisses verwenden...) kann man sich die gefunden Klassen und deren Pfade bis zum Pfund der gesuchten Klasse merken.
function __autoload($classname){
if(!class_exists($classname)){
if(!isset($_SESSION["XWCLASSCACHE"])){
$_SESSION["XWCLASSCACHE"]=array();
}
Hier wird alles in einen Cache geladen. XWRecursiveClassSeeker durchläuft alle Verzeichnisse rekursiv und vermerkt jeden Pfad zu jeder Klasse auf die er trifft. Wenn die gesuchte Klasse gefunden wurde bricht er ab. Dann wird der Code der Klasse nachgeladen. Alles wird auch in de Session gespeichert so dass man pro Request kaum noch Dateisystemzugriffe zum Suchen hat und nur noch für die includes der Klassen-Datein.
Das Problem ist, wenn man Klassen-Dateien umkopiert, weil dann die Pfade im Cache nicht mehr stimmen. Hier werden diese in dem Fall aus dem Cache entfernt, so dass beim nächsten Versuch die Klasse zuladen wieder neu gesucht wird und es dann auch klappen sollte.
Über dieses Vorgehen, kann man auch in PHP einen relativ peformanten und flexiblen Class-Loader schreiben und muss sich nie wieder selbst um includes von Klassen kümmern!
Profilling ist wichtig. Das klassische Rausschreiben von microtime()-Werten ist nicht wirklich verlässlich, gerade wenn das Bootstraping und die Class-Loader teilweise vorher laufen. Da bei meinem Framework die Verbesserungen in der Performance zwar immer ein wenig was brachten, aber der Rest immer noch länger dauerte als der Code vermuten lies, habe ich mal xdebug aktiviert.
Mit WinCacheGrind dann die dort erzeugte Datei nach einem Seiten-Aufruf analysiert. Es gab wirklich einen Fehler im Class-Loader der dafür sorgte, dass das system/classes/ Verzeichnis immer wieder gelesen wurde, wenn nur die Klasse noch nicht eingebunden war, aber schon der Pfad dorthin bekannt war. Dateizugriffe kosten extrem und selbst mit den PHP internen Caches sollte man so wenige wie möglich verwenden. Übersetzungsdateien werden nun in der Session gecached. Das Einlesen war auch sehr aufwendig.
Ein dummy User-Objekt versuchte, die eigenen UserGroups zu laden. Da die Id aber 0 war kam natürlich nie ein Ergebnis aus der DB, aber der Overhead wurde erzeugt. Also eine Prüfung auf id==0 und schon lief alles besser.
Meine Grundregeln sind jetzt:
* wenige Zugriffe auf das Dateizugriff
* Caching von Daten
* unnötige DB-Connections verhindern
* Objekte instanziieren kostet viel, wenn möglich SingleTons für DAOs und ToolKits verwenden
* nur laden was man braucht
* ob JSON oder XML ist am Ende nicht so wichtig, solange die Dateien keine unnötigen Daten enthalten (schnell Parsen und Cachen)
* Profilling ist wichtig und sollte man immer mal wieder machen (auch ohne konkreten Anlass)
* Das Bootstraping des Frameworks/der Anwendung muss schnell sein, der Rest liegt in der Hand des Entwicklers und er sollte so entwickeln können, also würde das Framework keine Zeit benötigen (er soll sich auf seinen Code konzentieren können)
Wichtig bei der oben gezeigten Config in der php.ini ist, dass dasVerzeichnis shon exisieren muss,da xdebug es nicht von sich auch anlegen würde.
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